07.06.2024 / Agenda Penzing

Ein Spaziergang durch Breitensee: Entdeckungen und Gemeinschaft

Es ist schon spannend: Obwohl du jeden Tag an dieser einen Ecke in deinem Grätzl vorbei gehst, gibt es sicher einiges, das dich an ihr noch verblüffen könnte! Eine Gruppe engagierter Nachbar:innen hat Anfang Juni eingeladen, Breitensee mal ganz anders auf sich wirken zu lassen. Im Fokus des zweistündigen Spaziergangs standen Grünräume standen. Erstaunliche History-Facts mischten sich immer wieder hinein.

 

Das Besondere: Nicht extern gebuchte Guides, sondern die Bewohner:innen von Breitensee selbst gestalteten die Tour.

 

Unser erster Halt führte uns zum H.C. Artmann Park, der Anfang der 2000er Jahre mit fast allen Bäumen einer Tiefgarage weichen sollte. Eine Bürger:innen-Initiative hatte sich stark dagegen ausgesprochen und sie konnten den Park retten. Ein eindrucksvolles Beispiel, wie wirksam bürgerliches Engagement sein kann!

 

Auf unserem Weg fiel uns der Kontrast zwischen zwei Straßen auf: Während in der Kienmayergasse kein einziger Baum steht, ist die Kuefsteingasse von Bäumen gesäumt. Der Unterschied, den die Bäume für das Wohlbefinden und die Lebensqualität machen, war sofort für alle spürbar.

 

Am Akkonplatz erfuhren wir von Karl Stromberger von der Initiative Schanzstraße, die sich für den Erhalt des Baumbestands einsetzt. Als nächstes besuchten wir den Gemeinschaftsgarten Ibsengarten. Hier garteln Anrainer:innen, eine Schule, ein Kindergarten und ein Mutter-Kind Haus alle gemeinsam.

 

In der Breitenseer Straße erlaubte uns Frau Aufhauser einen Rundgang in ihrem wunderschönen Garten, inmitten verbauter Häuserblöcke. „Das ich hier mal reinkomme, hätte ich nie gedacht.“, sagte ein Teilnehmer, der uns verriet, dass er beim Vorbeispazieren schon oft in den parchtvollen Garten gespäht hatte.

 

Am Laurentiusplatz besuchten wir den Gemeinschaftsgarten Park GUEL. Gerhard Koudela zeigte uns den tollen, mietbaren Pizzaofen. Auch hier nehmen Anrainer:innen die Begrünung in vielen bunten Hochbeeten selbst in die Hand.

 

Unser nächster Stopp war in der Muthsamgasse am Ordeltpark, wo wir die Neugestaltung des Schulvorplatzes erkundeten. Diese frühere grüne Oase reichte von der Kaserne bis fast zur Schmelz und war ein riesiger Park. Die Umgestaltung rief einige Fragen bei der Umgestaltung auf: Warum ist die Fläche relativ versiegelt und was soll mit den Kieselbeeten passieren? Wir rätselten ebenfalls, ob sich wirklich ein Bunker unter dem Schulvorplatz befindet.

 

Das nächste Grünjuwel unserer Tour kennen viele Anrainer:innen gar nicht. Der Jutta-Steier Park liegt versteckt zwischen großen Neubauten und der Kaserne. Hier erhielten wir Einblicke in die Öffnung der Parkanlage, welche sich die Stadt und private Bauträger in der Betreuung teilen, was man auch sehr gut am Park erkennen kann.

 

Unser letzter Halt führte uns zum Bahaí Zentrum, bei dem wir den schönen Garten bewundern, einen Blick in das eindrucksvolle Gebäude werfen konnten und den Spaziergang ausklingen ließen. Dieser ruhige und gepflegte Garten bot einen perfekten Abschluss unserer Tour.

 

Zum Abschluss möchten wir allen, die an diesem Spaziergang teilgenommen haben, für die vielseitigen Beiträge danken. Ein besonderes Dankeschön geht an die Gruppe, die den Spaziergang organisiert hat, an Karl Stromberger für seinen großen Wissensschatz, an Frau Aufhauser, dass wir in ihren Garten sehen durften, und an Gerhard Koudela vom Park GUEL Gartlprojekt sowie an Sascha vom Bahaí Zentrum.

 

Dieser Spaziergang durch Breitensee hat uns gezeigt, wie wichtig grüne Räume und gemeinschaftliches Engagement für die Lebensqualität in der Stadt sind. Wir hoffen, dass solche Initiativen auch in Zukunft fortgesetzt und unterstützt werden.